Origins of life: from simple molecules to dna. An human being materialize from dna and holds the Earth between its hands. Digital illustration. (Credit: Depositphoto Life creation @ Andreus)

Vitaler, schlanker und gesünder dank Epigenetik

Gute Gene oder guter Lebensstil – was bestimmt, ob wir gesund und schlank sind? Heute weiss man: Unser Schicksal ist alles andere als vorbestimmt. Wie wir leben, hat direkten Einfluss auf unsere Gene. Und damit auf die Gesundheit und den Alterungsprozess.

Diese Entdeckung stellte die Wissenschaft vor einigen Jahren auf den Kopf: Äussere Einflüsse wie Ernährung, Sport, Stress und vieles mehr beeinflussen unser Erbgut. Offenbar «sind» Gene nicht einfach, wie man früher glaubte, sondern werden vom Körper bei Bedarf ein- oder ausgeschaltet. Die Wissenschaft, die sich mit diesen Mechanismen befasst, nennt man «Epigenetik». Was Sie essen, wie oft Sie sich bewegen und ob Sie grossen Belastungen ausgesetzt sind, hat direkten Einfluss auf Ihre Zellen – und damit auf Gesundheit, Körperbau und Alterungsprozess. So verändern Sie durch regelmässige Bewegung die Gene, die für die Körperfettspeicherung verantwortlich sind. Wer Sport treibt, programmiert seinen Körper also auf «schlank».

Lange Telomere, langes Leben

Sport hat aber noch mehr Einfluss, denn er baut Stress ab. Warum ist das wichtig? Andauernder Stress macht alt – was die meisten wohl ahnen, ist auch wissenschaftlich bewiesen. Denn an den Chromosomen sind so genannte Telomere befestigt. Das sind eine Art Schutzkappen für die Zellen – und sie werden mit zunehmenden Alter immer kürzer. Irgendwann sind die Telomere abgebaut, und die Zelle stirbt ab. Stress beschleunigt diesen Prozess; schädlich ist vor allem Dauerstress. Deshalb sind regelmässige Bewegung und Entspannungstechniken so wichtig, denn all dies baut im Alltag Stress ab – und wirkt tatsächlich verjüngend.

Ernährung ist zentraler Faktor

Nahrung beeinflusst die Aktivität Ihrer Gene stark. Dauerhafte Fehlernährung führt zu einem entgleisten Energiestoffwechsel bis hin zu Insulinresistenz oder der Bildung einer nicht-alkoholischen Fettleber – mit dramatischen Folgen für die Lebensqualität und die Lebenserwartung. Erste Anzeichen eines gestörten Stoffwechsels sind unter anderem ständige Müdigkeit und erhöhtes Bauchfett. Hier setzt die epigenetische Ernährung an. Sie ist keine Diät, sondern eine dauerhafte «genfreundliche» Ernährungsweise, die im Alltag einfach umzusetzen ist.

Ganzheitliche Beratung für mehr Vitalität

Eine epigenetische Ernährung ergänzt Ihr Personal Training. Gerade wenn Sie abnehmen möchten, unter Prädiabetes oder Diabetes leiden, chronisch müde oder gestresst sind, sollten Sie Ihre Ernährung unter die Lupe nehmen lassen. Jacqueline Michaud absolviert aktuell eine Ausbildung in klinischer Psycho-Neuro-Immunologie, welche die komplexen Wechselwirkungen zwischen Körper, Psyche und äusseren Faktoren untersucht, und bietet entsprechende Beratungen an.

 

Buchtipp: Joachim Bauer, Das Gedächtnis des Körpers, Piper Verlag